Der NETTO-Discounter wird an dem, durch den Ortsbeirat vorgeschlagenen Standort nicht gebaut. So hat das der Hauptausschuss am Dienstag (18.10.2011) entschieden. Das ist auch gut so.
Warum:
Weil wie die Bürgerinitiative mehrfach zum Ausdruck gebracht hatte, dieser Standort zwar betriebswirtschaftlich sinnvoll für den Investor ist, da dieser die allabendlichen Berufspendler auf dem Heimweg bedienen wollte. Damit hätten die direkten Anwohner mit erheblichen Lärmbelästigungen leben müssen. Somit hätten die Anwohner der Hansestadt Rostock, Nachteile in Kauf nehmen müssen um den Berufspendlern in deren Wohngemeinden ein ruhiges Leben zu ermöglichen. Eine solche Verschiebung von Lasten ist absolut undurchführbar.
Es steht zu befürchten, dass der OB Roland Methling den Verkauf schnell abschließen wollte, damit er noch kurz vor der Neuwahl seinen Haushalt verbesser wollte. Sollte das so sein, wäre diese Konsolidierung zu Lasten der Bürger entstanden. Als Rücksichtslos könnte man solches Vorgehen bezeichnen
Nach langen Gesprächen, vielen Eingaben, Bangen und Hoffen hat es geklappt.
Erkenntnis:
Was bleibt ist der fade Beigeschmack, dass, vermutlich, mindestens ein Mitglied des Ortsbeirates einen finanziellen Vorteil aus der Ansiedlung erfahren hätte. Dadurch getrieben hat er massiv auf die weiteren Mitglieder eingewirkt und deren ablehnende Meinung beeinflusst. Es spricht nichts dagegen, dass ein Mitglied aus den verschiedensten Beiräten und/oder Ausschüssen der Bürgervertretung als Berater oder Investor wirtschaftlich von Entscheidungen der verschiedensten Gremien abhängig ist. Dann aber dürfen diese Mitglieder sich aber nicht an den Entscheidungen und schon gar nicht an der Meinungsbildung beteiligen. Diese Vorgehensweise ist kommunalrechtlich vorgegeben. Wenn man sich, wie vermutlich hier geschehen, anders verhält, schürt dieses Verhalten den Verdacht auf Korruption.
Besonders interessant sind die unterschiedlichen Antworten auf einen einheitlichen Fragenkatalog. Dieser Vergleich zeigt dass die Entscheider offenbar keinerlei Detailwissen hatten und ihre Entscheidungen im Sinne einzelner Bürgervertreter nicht aber der gesamten Bürgerschaft getätigt hatten. Also sollten Bürger leiden, damit Mitglieder der Bürgervertretung einen finanziellen Nutzen gehabt hätten!
Ergebnis:
Wir hatten Glück, die verschlungen Pfade einer intransparenten Kommunalverwaltung, etwas zu entwirren und zu einem bürgerfreundlichen Ergebnis zu gelangen. Dies bedeutet aber nicht, dass künftig solcherlei Entscheidungsfindungen weiter Bestand haben.
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